WOHNEN AUF SPINELLI +

Das Projekt „Wohnen auf Spinelli +“ nähert sich mit den Vorbildern Renée Gailhoustets und Riken Yamamotos der Bauaufgabe des Wohnungsbaus jenseits der eingefahrenen Wege. Die Wohnraumflächen orientieren sich grundsätzlich an den Förderrichtlinien und verringern dadurch den Flächenverbrauch pro Bewohner. Der Zuschnitt der Wohnungen erfolgt darüber hinaus nur zu einem Anteil von 50% entsprechend konventioneller Wohnungsmixe. In der übrigen Wohnfläche werden unterschiedliche Wohnformen und Wohngemeinschaftsformate erprobt. Dabei sollen möglichst viele Zielgruppen und Gesellschaftssektoren Berücksichtigung finden.

Die Konstruktion des Hauses erfolgt in einer massiven Holzbauweise aus Brettschichtholzwänden und Decken. Nur die Treppen und Aufzugkerne werden konventionell in Stahlbetonbauweise erstellt. Das Haus erfüllt außerdem die Vorgaben des KfW40 EE Standards. Fassaden- und Dachflächen über 100 qm werden extensiv und bodengebunden begrünt. Die Versickerung von Regenwasser erfolgt ausschließlich über eine Retention und Rigolenversickerung. Baurechtlich notwendige Kfz-Stellplätze werden in einer nahliegenden Hochgarage nachgewiesen. Mit den unterschiedlichen Ansätzen, wie der Verwendung nachhaltiger Rohstoffe, hohen thermischen Standards, erneuerbaren Energien und der Integration neuer und flächeneffizienter sowie geförderter Wohnformen entsteht ein interdisziplinär überaus nachhaltiges Konzept.

WOHNKONZEPT

Die Senioren-Wohngemeinschaft im Erdgeschoss ist dabei noch die konventionellste Wohnform. Hier können Ältere selbstbestimmt in einer Gruppe von acht Individuen zusammenleben. Neben den individuellen Schlafräumen haben sie unterschiedliche Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Eine weitere Wohnform ist die Starter Community, einem Wohnarrangement, dass sich besonders an jüngere Menschen richtet, die gerade in ein selbstständiges Leben starten. Die Wohnungszuschnitte sind mehr auf die Gemeinschaftlichkeit und soziale Vernetzung angelegt. Die Individualbereiche werden auf das notwendigste reduziert. Auf diese Weise lassen sich für bis zu 8 Personen Wohntypen entwickeln, die günstig gemietet werden können und dennoch keinerlei Einschränkung im räumlichen Angebot erfordern, wenn man bereit ist innerhalb einer Gemeinschaft das Teilen zu leben. Für arriviertere Semester wird es in der Comfort Community entsprechend etwas komfortabler. Das Arrangement besteht immer noch auf einer sozialen Vernetzung und der gemeinschaftlichen Nutzung von Wohn- und Gästezimmern. Es steht auch eine große Küche mit Essbereich für gemeinsame Stunden zur Verfügung. Die Individualbereiche sind aber so bemessen, dass der Rückzug aus den kommunen Räumen möglich ist. Allen Bewohnern des Hauses, egal ob aus konventionellen Wohnungen und Communities stehen Gemeinschaftsflächen für die Hausgemeinschaft zur Verfügung. Herzstück ist mit der Welcome Zone ein gemeinschaftlicher Lobbybereich im Erdgeschoss. Diese Zone verknüpft die Treppenhäuser des Hauses zu einem zweigeschossigen Gemeinschaftsbereich, der als Aufenthaltsort und Treffpunkt, aber auch als Arbeitsplatz genutzt werden kann. Auf diese Weise werden Vorteile des Homeoffices verstärkt und Nachteile abgebaut. So muss das Arbeitszimmer nicht in der Mietwohnung hergestellt werden. Weitere Gemeinschaftsbereiche, wie Fitnessräume, Musikzimmer und ein Spielzimmer ergänzen das Angebot je nach Bedarf der Bewohner. Der gemeinschaftliche Außenbereich mit einer einladenden Sitztreppe schließt sich direkt an den grünen Blockinnenraum nutzt, der von allen Hausgemeinschaften des Wohnblocks gemeinsam gestaltet, bewirtschaftet und genutzt wird.

Clusterwohnen

Wohngemeinschaft